WIENIL
Dialog der Kulturen in Wort und Musik
Weltsprache
von
Elsayed Kandil
Kairo, Juni 2004
WIENIL
Eine zeitgenössische Musik, die sich an traditionellen arabischen Melodien orientiert, aber klanglich und inhaltlich (teilweise deutsche Texte) auch einen Blick auf das Abendland wirft.
WIENIL
Dialog der Kulturen in Wort und Musik
Weltsprache
Was wäre, wenn eine Violine mit einem Kontrabass aus Wien, eine Oud, Rababa und Tabla in Kairo besuchen würden, um als Freunde miteinander zu spielen?
…Idee und Konzept
ELSAYED KANDIL
Künstlerischer Gedanke
Flüsse bedeuten Urbanisierung.
„Urban“ steht für Weltoffenheit.
Es bedeutet Gleichheit und Gleichberechtigung.
In diesem Sinne begegnen sich Musiker und Literaten aus Österreich und Ägypten,
um im Dialog der gemeinsamen Arbeit neue Wege der transkulturellen Kommunikation zu ebnen.
In Musik und Wort.
Das Resultat wird einem internationalen Publikum vorgestellt,
sowohl im Abendland, als auch im Morgenland.
Sphinx
Philipp Moosbrugger Elsayed Kandil
WIENIL
KAIRO – JUNI 2004
Im Juni 2004 hat bereits ein WIENIL Projekt in Kairo stattgefunden, welches im folgenden beschrieben wird.
Während eines Zeitraumes von zwei Wochen wurde eine Werkstatt eröffnet, welche es mehreren Künstlern ermöglichte, durch den gemeinsamen Umgang mit ihren Kulturen ein abendfüllendes Programm zu erarbeiten.
Unter der künstlerischen Leitung von Elsayed Kandil lernten die Musiker miteinander zu agieren und reagieren, obwohl die verbale Kommunikation eingeschränkt war.
Eine bewusste Mischung des künstlerischen Spektrums erlaubt die Wahrung der Individualität des Einzelnen.
Die in Wien lebenden Künstler erfuhren eine sehr bedeutende Wärme und Gastfreundschaft während ihres Aufenthaltes, die eine angenehme Arbeitsatmosphäre prägten und den Geist der Kunst beflügelten.
Dies ist an der Musik –zeitgenössische-, die sich an traditionellen arabischen Melodien orientiert, aber klanglich und inhaltlich ( teilweise deutsche Texte ) auch einen Blick auf das Abendland wirft, gut zu hören.
Mamduh Elsegeny, Daniel Pergamenschikow, Elsayed Kandil, Philipp Moosbrugger, Ahmed Chalaf (v.l.n.r.)
Es ist erwünscht, möglichst bald den in Kairo lebenden Künstlern ein Podium für das erarbeitete Programm in Wien zu ermöglichen und ihnen dabei unsere besondere Kultur vorzustellen, um diesen ersten Schritt von WIENIL abzuschließen.
Ziele des Projektes
Das Musikprojekt WIENIL fördert aktiv den Dialog zwischen Abendland und Morgenland. Es entsteht eine neue, persönlich erlebbare Ebene, Harmonien und Dissonanzen der beiden Kulturkreise begegnen einander auf kreative Weise.
WIENIL wirkt der zunehmenden Entfremdung beider Kulturen entgegen und macht anhand der Zusammena
rbeit der am Projekt beteiligten Künstler bewusst, wie bereichernd der Austausch unterschiedlich geprägter Kunst für beide Kulturkreise sein kann.
Dadurch werden bereits bestehende Kontakte intensiviert.
und welches Wissen und neue Fertigkeiten für Künstler und Publikum entstehen.
Ferner sollen talentierte Künstler des Morgenlandes gezielt gefördert werden.
Künstlerbiografien
Ahmed Chalaf – Kairo / Oud – Gesang
Geboren in Port-Said – Ägypten.
Derzeit Musiker und Komponist im „Theater Manf“ in Kairo.
Ahmed Chalaf ist ein traditionell ausgebildeter Oud - Spieler, wobei er seinem Instrument einen speziellen Klang verleiht, welcher den klassischen Rahmen der Oud erweitert hat.
Durch seine vielfache Arbeit an ägyptischen Bühnen, experimentiert Chalaf mit der Aufführungspraxis traditioneller arabischer Musik, wobei er starke westliche Einflüsse improvisiert einfließen lässt.
Viele Kompositionen für Theater, Musical und Film in Ägypten und verschiedenen arabischen Ländern.
Als Mitglied traditioneller ägyptischer Musikgruppen bereiste Ahmed Chalaf zahlreiche europäische Länder, wie z.B. Italien, Deutschland und Russland.
Daniel Pergamenschikow – Wien / Violine, Fotos
Der in Kiew – U.d.S.S.R. geborene und in Deutschland aufgewachsene Multiinstrumentalist Daniel Pergamenschikow beschäftigt sich mit der Musik als Seelensprache.
Nach einer langjährigen Konzerttätigkeit als Interpret klassischer Musik auf der Violine, beschäftigte er sich mit Weltmusik und Improvisation, wobei er mit den Jahren seine Spieltechnik in den Synthesizerbereich ausweitete.
Daniel Pergamenschikow war als Solist bei Festivals, wie „Salzburger Festspiele“, „Carinthischer Sommer“, Gstaad, Davos und anderen zu hören.
Er konzertierte durch ganz Europa und Südamerika.
2001-2002 war er Mitglied der Königlichen Kapelle Kopenhagen (Royal Danish Orchestra).
2002 „Vestis Pretiosae“, Klanginstallation im Naturhistorischen Museum in Wien.
2003 Gründung der Band “THE DANIEL PERGAMENSCHIKOW SOLUTION “-experimental world rock.
Pergamenschikow lebt als freischaffender Musiker und Komponist in Wien.
Philipp Moosbrugger WIEN/Kontrabass
geb. in Innsbruck.
Moosbrugger lebt und arbeitet seit 1997 in Wien.
1998 Studium der klassischen Musik am Konservatorium der Stadt Wien, seit
2000 zusätzl. Unterricht bei Johannes Strasser - Jazz.
Arbeit als freischaffender Bassist und Komponist im Bereich Jazz und moderne Musik / Elektronische Musik in diversen Formationen, Auftritte u.a. in den Sofiensälen, Porgy & Bess, Rabenhof Theater, Burgtheater und bei diversen Vernissagen und Lesungen ( u.a. mit E. Kandil, H. Achternbusch…)
2002 Gründung der Zentral Combo
2004 Gründung der Freedom Fries, Auftritte auf diversen Festivals u.a. in Istanbul, Luzern, Den Haag und Berlin. CD Produktionen mit Waldeck, Saint Privat, 78 plus, Fatima Spar und den Freedom Fries.
Badawi Abd-Elhamied – Kairo / Tabla, Percussion
Geboren in Kairo – Ägypten.
Badawi lebt und arbeitet in Kairo als Musiker im „Theater Manf“.
Neben seiner Tätigkeit am Theater spielt Abd – Elhamied regelmäßig mit traditionellen ägyptischen Musikgruppen und Sufi-Ensembles.
Nicht immer kann er als Musiker das Überleben seiner großen Familie gewährleisten.
Daher ist er oft auf Gelegenheitsarbeit angewiesen.
Mit Badawi fließt die weit verbreitete Musikkultur der einfachen Menschen in Kairo in das WIENIL – Projekt ein.
Hashem Lotfi – Kairo / Nai (trad.arab. Flöte)
Geboren in Kairo – Ägypten.
Der Nai – Spieler Iofti lernte sein Instrument in Familientradition.
Als freischaffender Musiker in Kairo ist er in verschiedenen Stilrichtungen beheimatet. Sogar Standardwerke der Klassik spielt er auf dem traditionellen arabischen Instrument.
Am liebsten spielt er Swing.
Sein großes Talent zur Improvisation bereichert den experimentellen Charakter von WIENIL ungemein.Hashem Iofti ist seit seinem sechsten Lebensjahr blind
Mamduh Elsegeny – Kairo / Textdichtung
Geboren in Port-Said – Ägypten.
Elsegeny ist Absolvent der Filmakademie in Kairo und arbeitete im Anschluss an sein Studium als Regisseur für das ägyptische Fernsehen.
Viele seiner Drehbücher und Programmideen sind in Ägypten mit Erfolg umgesetzt worden.
Mamduh Elsegeny lebt und arbeitet in Kairo.
Durch seine Liebe zur Musik entstanden in den letzten Jahren viele Liedtexte, von denen einige im WIENIL – Projekt verwendet wurden.
weitere Mitwirkende (ohne Biographie)
Hosni Mohammed – Kairo / Percussion
Said Salah – Kairo / Rababa (arab. Streichinstrument)
Elsayed Kandil – Wien
Künstlerische Leitung /Konzept
Elsayed Kandil wurde in Port-Said – Ägypten geboren und lebt inzwischen als österreichischer Staatsbürger in Wien.
Seit der frühen Jugend ist Kandil auf der Bühne des Theaters beheimatet.
Seine außerordentliche künstlerische Vielfalt lässt ihn inzwischen auf viele Projekte verschiedener Natur zurückblicken.
Als freier Film- und Theaterkritiker für arabische und europäische Zeitungen war Kandil bei Festivals, wie „Biennale-Venedig“, Cannes, „Berlinale“, Valencia u. a. zu Gast.
Nach seiner Emigration spielte er bei freien Theatergruppen, kleinen und großen Bühnen in Österreich. Haupt- und Nebenrollen bei Film und Fernsehen im deutschsprachigen Raum
In den letzten Jahren trat Elsayed Kandil jedoch immer öfter als Literat und Filmemacher in Erscheinung.
Kürzlich gewann er bei der „Viennale 2002“ den erstlingsfilm Preis als Art Director mit dem Film „Nachtreise“ von Kenan Kilic.
Kandils Werke in Wort und Bild setzen sich mit gesellschaftskritischen Themen und Philosophie auseinander.
Nach seinem letzten Filmprojekt, der Dokumentation „Abendland – Morgenland“ (2003), kam ihm die Idee zu WIENIL, als dessen Gründer und künstlerischer Gesamtleiter Kandil fungiert.
Forum Arabicum
(فوروم ارابيكوم )
Der Verein Forum Arabicum wurde 1986 in Wien gegründet. Er hat sich die Aufgabe gestellt, den Dialog zwischen Österreich und den arabischen Ländern, im engeren Sinn deren Kulturen, zu fördern, die freundschaftlichen Beziehungen zu unterstützen und bestehende Kontakte zu intensivieren.
Organisiert werden u.a. Lesungen, Theateraufführungen, Filmvorführungen, Musikveranstaltungen.
Der Verein ist eine Initiative von Privaten, ohne öffentliche Förderung.
In Österreich wurden bisher mehrere Produktionen verwirklicht und als Gastspiel in anderen Ländern aufgeführt. Wie:
“Der Nachtreisende“ Deutschsprachige Erstaufführung von Salah Abd-as Sabur
(Eisenbahnwaggon am Michaelerplatz) Wien/Kairo
“Wer war, was geschah mit Bessie Smith“ von Edward Albee
(Jazz bei Freddy) Wien und Mödling
“Eine Frau am Punkt Null“ Deutschsprachige Erstaufführung nach dem gleichnamigen Roman von Nawal El Saadawi im Museum des 20. Jahrhunderts, Wien
“Das Halsband der Taube“ Uraufführung einer Erotischen Performance nach einer Literaturvorlage aus dem arabischen Spanien des 10. Jahrhunderts im Interkulttheater Wien
“Wien. Punkt 0“ Fotos und literarische Texte über Fremde in Wien; Dokumentationsausstellung im Öffentlichen Raum (Europaplatz, Wien)
“Abendland Morgenland“ DVD Dokumentarfilm (Westlichen Fragen über der Islam) im Öffentlichen Raum 2003
Wir danken für die Unterstützung:
BKA – Kunst-Abt.II/8
MA7- Kultur(Kunst)
Wiener Integrationsfonds
Wien Gemeindebezirk 6